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Länderportfoliosteuerung des BMZ: Schwierige Balance zwischen vielfältigen Ansprüchen und strategischer Fokussierung

Das DEval hat in einer länderübergreifenden Evaluierung die strategische Portfoliosteuerung des BMZ analysiert.

Eine Landkarte mit gesteckten, roten und gelben Rundkopfnadeln.
© Shutterstock/ Triff

Die Ansprüche an die staatliche Entwicklungszusammenarbeit sind in den letzten zwanzig Jahren kontinuierlich gestiegen. Zum einen sollen nationale und internationale Entwicklungsziele erreicht werden, zum anderen gilt es, globale Herausforderungen wie die Klimakrise, zunehmende Autokratisierung und geopolitische Konflikte angemessen zu adressieren.

Vor dem Hintergrund dieser komplexer werdenden Rahmenbedingungen ist es die Aufgabe des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die für die staatliche Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stehenden Ressourcen strategisch einzusetzen und zu steuern. Alle staatlichen vom BMZ finanzierten und gesteuerten Vorhaben in einem Partnerland werden unter dem Begriff Länderportfolio zusammengefasst. Das DEval evaluiert diese Länderportfolios und gibt Empfehlungen zur besseren Ausgestaltung. Zwischen 2018 und 2022 hat das DEval sogenannte Länderportfolioreviews in acht Partnerländern durchgeführt. Basierend darauf wurde nun in einer länderübergreifenden Evaluierung die strategische Portfoliosteuerung des BMZ analysiert.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die BMZ-Länderportfolios wichtige entwicklungspolitische Ziele adressieren. Allerdings können nicht alle entwicklungspolitischen Ansprüche gleichermaßen erfüllt werden – zum einen wegen begrenzter Ressourcen, zum anderen aufgrund der Vielzahl von Zielen, die teilweise im Spannungsverhältnis zueinanderstehen“, so Kirsten Vorwerk, Teamleiterin der Evaluierung. „Insgesamt zeigt sich eine Diskrepanz zwischen den hohen Ansprüchen des BMZ an die strategische Portfoliosteuerung und der praktischen Umsetzbarkeit der Vorgaben.“

Die Evaluierung empfiehlt daher eine stärkere Auseinandersetzung mit Konflikten zwischen unterschiedlichen entwicklungspolitischen Zielen. Die Spannungsfelder zwischen diesen Zielen und Ansprüchen sollten klar definiert werden, sowohl auf der Ebene der Gesamtorganisation als auch auf der Ebene der einzelnen Länderportfolios. Darüber hinaus sollten Prozesse und Verfahren der Portfoliosteuerung verschlankt und Maßnahmen stärker fokussiert werden.

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